Reisedauer 2024
Tourismusanalyse 2025
11. Februar 2025
Reisedauer abhängig vom Ziel und Alter
Die durchschnittliche Urlaubsdauer lag im Jahr 2024 bei knapp 13 Tagen und übertraf damit leicht den Wert des Vorjahres. Betrachtet man jedoch den langfristigen Trend der vergangenen 20 Jahre, zeigt sich eine bemerkenswerte Konstanz. Abgesehen von den pandemiebedingten Einschränkungen im ersten Coronajahr blieb die Reisedauer über die Jahre weitgehend stabil.
Die Reisedauer nach Zielregion unterscheidet sich recht deutlich und wird vor allem durch die Distanz zum Reiseziel sowie die Art der Reise beeinflusst. In Deutschland verbringen Urlauber durchschnittlich neun Tage. Ähnlich kurze Aufenthalte zeigen sich in den Benelux-Staaten (9,6 Tage) und Österreich (9,7 Tage). Kroatien (12 Tage) und Italien (12,2 Tage) liegen etwas höher, während klassische Flugreiseziele wie Griechenland (13,7 Tage), Skandinavien (13,8 Tage), die Türkei (13,8 Tage) und insbesondere Spanien (16,2 Tage) längere Verweildauern aufweisen. Fernreisen sind und bleiben eine Reise in eine andere Welt – dauert ein Urlaub dort durchschnittlich doppelt so lange wie eine Inlandsreise.
„Die Unterschiede lassen sich vor allem durch die Entfernung und den Aufwand der Anreise erklären“, so der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Professor Dr. Ulrich Reinhardt. „Ziele in Deutschland oder den Nachbarländern ermöglichen kürzere Haupturlaube, da sie schnell erreichbar sind und dennoch Erholung bieten. Kroatien und Italien profitieren von ihrer guten Erreichbarkeit mit dem Auto, was etwas längere Aufenthalte begünstigt. Flugreiseziele wie Spanien oder Griechenland werden hingegen für ausgedehntere Urlaube gewählt, da Reisende die aufwendigere Anreise durch eine längere Verweildauer kompensieren möchten. Fernreisen schließlich stehen für ein besonderes Erlebnis, das durch die lange Anreisezeit und höhere Kosten eine entsprechend ausgedehnte Aufenthaltsdauer rechtfertigt“.
Betrachtet man die Reisedauer nach Lebensphasen, so bleiben junge Erwachsene und Ruheständler mit 15 Tagen deutlich länger vor Ort bleiben als die mittlere Generation, die sich auf gut elf Tage beschränkt. Diese Unterschiede spiegeln vor allem die unterschiedlichen Lebensrealitäten und zeitlichen Freiräume der Altersgruppen wider: Während junge Erwachsene häufig flexibler sind und längere Reisen mit Abenteuerlust oder ausgedehnter Erholung verbinden, profitieren Ruheständler von ihrer freien Zeiteinteilung und der Möglichkeit, Reisen ohne berufliche Verpflichtungen auszudehnen. Die mittlere Generation hingegen steht oft unter dem Druck beruflicher oder familiärer Verpflichtungen, wodurch kürzere Urlaubszeiten bevorzugt oder notwendig werden. Dieses verdeutlicht, wie stark die Dauer von Reisen durch den Lebensabschnitt geprägt wird.