Wie die Deutschen ihre Reisekosten im Griff behalten

Von Nebenausgaben bis Nebensaison

Energiekrise, Inflation, Ukrainekrieg: Die aktuellen Nachrichten betonen die Herausforderungen der Gegenwart. Doch statt mit Angst, Verzagtheit und Zurückhaltung reagieren die Bundesbürger – zumindest bei Thema Urlaub – pragmatisch: Sie wollen unterwegs sein und sind hierfür zu bestimmten Kompromissen bereit:

Kernergebnisse:

• Fast drei Viertel (73%) wollen ihre Urlaubsausgaben vor Ort (z.B. Shopping, Souvenirs) im Blick behalten, dagegen ist die Bereitschaft weniger Ausflüge vor Ort zu unternehmen deutlich seltener vorstellbar (43%).
• Wer kann macht Urlaub außerhalb der Hauptsaison. Für sieben von zehn Reisenden ist dieses eine gute Möglichkeit um Geld zu sparen. Für die Tourismusunternehmen kann dieses eine große Zukunftschance sein, verteilt sich die Auslastung doch so über eine größere Zeitspanne. Ein Comeback könnten in diesem Zusammenhang auch Last-Minute Angebote erfahren, die für mehr als jeden Zweiten eine Möglichkeit zum Einsparen bieten.
• Bei der Unterkunft, der Verpflegung und dem Reiseziel erkennt ebenfalls eine Mehrheit ein Einsparpotenzial. Wichtiger sind die Erlebnisse und die Erholung vor Ort, die Zeit mit den Mitreisenden, die Atmosphäre oder die Gastfreundschaft.
• Jeder Zweite ist zudem bereit sich im Alltag einzuschränken. Also eher Anschaffungen verschieben, seltener ausgehen oder weniger konsumieren, als im Urlaub daheimbleiben.
• Keine Mehrheit findet mehr die Verkürzung der Reisedauer. Diese hatte sich die letzten Jahrzehnte stetig reduziert (ca. 1 Tag pro Jahrzehnt). Hier scheint jetzt eine Grenze erreicht zu sein und lediglich zwei Fünftel ziehen dieses als eine mögliche Sparmaßnahme in Erwägung.

Als Ausblick hält der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Professor Dr. Reinhardt fest: „Der Reiseweltmeister meldet sich zurück. Die Urlaubsreise hat nichts von ihrem Stellenwert eingebüßt und trotz allen Herausforderungen wollen die meisten Bürger unterwegs sein. Ein Grundmotiv des Reisens erhält noch mehr Bedeutung: Der Kontrast zum Alltag. Denn je stressiger, sorgenvoller, fremdbestimmter und monotoner der Alltag empfunden wird, desto größer sind die Anforderungen an den Urlaub. Dieser verspricht den Gegensatz und steht für Unbeschwertheit, Abwechslung, Erholung, Natur, Zeit, Freiheit, Spaß, Erlebnisse und vieles, vieles mehr.“